Wissenschaftlicher Bericht
Vor knapp einem Jahr war es die "Interstellare Wolke", diesmal veröffentlicht die NASA am 10. November 2010 eine neue Sensation: Zwei gigantische Gammablasen entspringen unserem galaktischen Zentrum. Dort sind Astronomen auf riesige, zuvor noch nie beobachtete Strukturen in unserer Galaxis gestoßen, von der bislang noch nicht bekannt ist, um was es sich eigentlich handelt.
Mit dem FERMI-Weltraumteleskop für Gammastrahlenastronomie suchen NASA und internationale Missionspartner nach Quellen hochenergetischer Gammastrahlen wie aktive galaktische Kerne, Pulsare, stellare schwarze Löcher, Supernovaüberreste, Gammablitze, Flares der Sonne und anderer Sternen. Sie erforschen deren Eigenschaften und die der diffusen Gammastrahlung im All allgemein.
Die unbekannte Struktur erstreckt sich über unglaubliche 50.000 Lichtjahre. „Was wir da sehen, sind zwei Gammastrahlen aussendende Blasen, die sich 25.000 Lichtjahre in nördlicher und südlicher Richtung vom galaktischen Zentrum ausdehnen“ , erläutert Doug Finkbeiner, Astronom am „Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics“ in Cambridge, der – gemeinsam mit seinen Studenten Meng Su und Tracy Slatyer – die bislang unbekannte Struktur zum ersten Mal entdeckte. „Worum es sich genau handelt und woher es stammt, wissen wir bislang jedoch nicht.“ Bei den Begriffen ’nördlich’ und ’südlich’ handelt es sich um bildliche Ausdrücke, die von unserem irdischen Magnetfeldaufbau übernommen werden.
Vorerst diskutieren die Forscher verschiedene Erklärungsmodelle, wie sich diese zuvor noch nie erfassten Energiefelder gebildet haben könnten. So zum Beispiel um bislang unbekannte Partikelströme (sog. Jets) aus dem Innern des gewaltigen Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Galaxie, der Milchstraße. Während bekannt ist, dass die zentralen Schwarzen Löcher vieler anderer Galaxien entsprechende Partikelströme von sich schleudern, konnte Ähnliches für das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße bislang noch nicht nachgewiesen werden.
Einen Grund dafür, weswegen diese neue Struktur trotz früherer Beobachtungen im Gammastrahlenbereich nicht entdeckt wurde, sehen die Astrophysiker darin, dass die sonstige Gammastrahlung die blasenähnlichen Felder überstrahlt haben könnten. Diese Art Gammanebel entsteht, wenn Partikel mit annähernder Lichtgeschwindigkeit mit Licht und interstellaren Gasen interagieren.
Das als Schwarzes Loch theoretisierte Zentrum unserer Milchstraße muss aber nicht der vermutete materielle ’Energieverschlinger’, sondern kann genauso der ’Geburtskanal’ unseres sichtbaren Sternenwirbels sein. Dann können von dort auch schöpferische Potentiale wirbeln, die allerdings noch nicht wieder in die aktuellen Theorien passen. Warten wir es ab. Das Potential der ’Interstellaren Wolke’ war wieder so schnell verschwunden, wie sie zuvor plötzlich publiziert worden war.
Aus "UFO-Nachrichten" Nr. 411, Jan/Febr. 2011